Zug 7916 rollt um 13:34 Uhr in den Bahnhof Walburg ein (Fotografiert im April 1985 von Günter Tscharn)

Gelstertalbahn

[Walburg -] Velmeden - Großalmerode Ost - Eichenberg
 
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Bau der Strecke zwischen Velmeden und Eichenberg

Nach Fertigstellung der Bauarbeiten 1915

Zwischen Velmeden und Großalmerode Ost [Streckennummer 3921]

Zwischen Großalmerode Ost und Witzenhausen Süd [Streckennummer 3922]

Zwischen Witzenhausen Süd und Eichenberg [Streckennummer 3922]

HNA-Serie: 8 Zei­tungs­ar­ti­kel in der Witzenhäuser Allgemeinen

Die Spur der Dampflok
Eine neue Lebensader
Endlich beginnt der neue Bau
Endlich rollen die Züge im Tal
Die Wirtschaft blühte auf
Unfall bei Dreharbeiten
Das Aus kam in Raten
Einmal fuhr er den Zug

Vorträge im Saal des Capitol Kinos in Witzenhausen

Vortrag 1: Von Pissoirs und Donnerbüchsen
Vortrag 2: Bahngeschichte füllt Kino erneut
 

Karte der Gelstertalbahn, Ausschnitt aus Karte der BD Kassel von 1957 (Quelle: Manfred Knappe)
Mit freundlicher Genehmigung von Manfred Knappe

 
Die eigentliche Eröffnung erfolgte dann am 15. Dezember 1915 und wegen des 1. Weltkrieges ohne großes Aufsehen.

In Velmeden wurden jetzt aus dem vorhandenen Haltepunkt ein Tren­nungs­bahn­hof, weiter ging es nach Laudenbach, dann durch den 339 Meter langen Albsliede-Tunnel nach Westen zum Kopfbahnhof Groß­almerode Ost mit Bahn­betriebswerk und Bahnmeisterei. Von dort wieder heraus über den Haltepunkt Uengsterode und mit Schwenk nach Norden über Trubenhausen, Hun­dels­hau­sen, Witzenhausen Süd, Unterrieden nach Eichenberg. Die Länge der neuen Strecke betrug 25,04 km.

An der Strecke wurden Verladestellen, unter an­de­rem von Seilbahnen eingerichtet, auf denen Kohle und Basalt angeliefert wur­den.

In den 1950er Jahren begann bereits der erste Niedergang der Strecke. Die ers­ten Bahnhöfe waren unbesetzt. Der Rest der Bahnhöfe, bis auf Wit­zen­hau­sen Süd, wurden mit der Einstellung des Personenzugverkehrs zum 3. Juni 1973 aufgelöst. Das Bahnbetriebswerk und die Bahnmeisterei Großalmerode wurden auch aufgelöst. Der Güterverkehr war durch die Ver­lagerung auf die Straße auf ein Minimum gesunken. Der Kohle- und Basalt­abbau waren zwi­schen­zeit­lich aufgegeben worden. Der Güterverkehr zwischen Velmeden und Großalmerode Ost eingestellt. Durch einen Erdrutsch 1981 war die Strecke bei Tru­benhausen unbefahrbar. Danach war zwischen Großalmerode Ost und Tru­benhausen stillgelegt, später bis Hundelshausen. Zwischen 1984 und 1985 wur­de die Strecke zwischen Velmeden und Hundelshausen abgebaut. Drei Jah­re später wurde der Güterverkehr von Hundelshausen bis Witzenhausen Süd eingestellt. In Witzenhausen war noch der Anschluss an die Papierfabrik. Auch der Bahnhof Witzenhausen Süd wurde aufgelöst. Alle Bahnhofsgebäude wurden inzwischen an Privat verkauft. Zum 1. Januar 2002 war die Strecke end­gültig stillgelegt. Der Anschluss der Gelstertalbahn im Bahnhof Ei­chen­berg wurde ausgebaut.

Zwischen den 8. September 2015 und dem 15. Januar 2016 sind 8 Zei­tungs­ar­ti­kel in der Witzenhäuser Allgemeinen erschienen, außerdem gab es 2 Vor­trä­ge von Dr. Detlef Ahlborn im Capitol-Kino in Witzenhausen: Experte Ahlborn lässt Bahn lebendig werden und Bahngeschichte füllt Kino erneut.
 
Um die Stadt Großalmerode mittels Bahn zu erreichen, gab es erste Pla­nun­gen im Jahr 1854. Mit der Planung zu der Halle-Kasseler-Bahn sollte die Stre­cke von Arenshausen über Witzenhausen und Großalmerode nach Kassel führen.

Mit der Eingliederung Kurhessen zu Preußen wurde dieses wieder fallen ge­las­sen, da jetzt diese Bahn über Hann. Münden geführt wurde, da dieses eine geo­grafisch einfachere Streckenführung bedeutet. Damit war Groß­almerode wie­der »außen vor«.

Mit erneuter Eingabe 1872 verwies Großalmerode wieder auf die Dringlichkeit der Bahn für ihre Stadt. Es wurde eine Aufstellung der versendeten und er­hal­tenen Güter mit eingebracht. Somit wurden in einem Jahr 934.462 Zentner (= 46.723,1 Tonnen) transportiert.

Dass Groß­almerode ein bedeutender Industriestandort war, war selbst in der Postanschrift für Kassel erkennbar. Hier wurde auch »Kassel bei Groß­al­me­rode« geschrieben.

Im Jahr 1884 wurde Großalmerode von Süden her angeschlossen. Hiermit war die Abfuhr von Gütern mit der Eisenbahn möglich. Jedoch die Waren, die von bzw. nach Norden gingen, mussten Umwege, entweder über Kassel oder Nie­derhone in Kauf nehmen. Doch auch die Industrie in Witzenhausen wollte an­ge­schlossen werden, somit wurde eine weitere Bahnlinie favorisiert.

Es sollte sogar die Bahnstrecke durch Privat, als elektrisch betriebene Bahn, finanziert werden, was aber durch die hohen Kosten hinfällig wurde. Der preu­ßi­sche Staat plante hiernach die neue Strecke, nach Auswahl von mehreren Varianten. 1910 wurde sich für die später eröffnete Gelstertalbahn mit einem 2. Kopfbahnhof in Großalmerode entschieden. Der Anschluss an den vor­han­de­nen Bahnhof, sowie einen 2. Bahnhof als Durchgangsbahnhof hätte aller Wahr­scheinlichkeit einen Kehrtunnel oder sogar eine stationäre Dampf­ma­schi­ne nötig gemacht, um die Züge den Berg hinaufzuziehen, damit diese Lö­sung zu verwirklichen gewesen wäre.

Nach erfolgter Planung wurde eine Kostenberechnung erstellt und Grund­stücke erworben. 1913 wurde mit dem Bau der Eisenbahnstrecke begonnen. Die Eröffnung war für den 15. Juli 1915 geplant. Sie wurde im Süden im Hal­tepunkt Velmeden an die vorhandene Bahnstrecke von Walburg nach Groß­al­merode West angeschlossen und im Norden endete sie im Bahnhof Ei­chen­berg.
 
km 0,000 / km 1,980: Bahnhof Velmeden (Fotografiert um 1968 von Wolfgang Koch)
km 0,000 / km 1,980: Bahnhof Velmeden, zum Originalbild,
steht unter CC-Lizenz (Fotografiert um 1968 von Wolfgang Koch)
 
km 25,030: Bahnhof Eichenberg (Postkarte von 1907)
km 25,030: Bahnhof Eichenberg
(Postkarte von 1907)
 
Die komplette Strecke der Gelstertalbahn zwischen Velmeden und Eichenberg befindet sich im Werra-Meißner-Kreis.