Externer Link zum Originalbild: Feldwegbrücke unterhalb des Hühneberges über die ehemalige Bahnlinie (Strecke 6734, fotografiert im April 2024 von Wikipedia-User Wwwnaturde, Lizenz CC BY-SA 4.0)

Karte der Heiligenstädter Bahn / Eichsfelder Bimmelbahn, Ausschnitt aus Karte der BD Kassel von 1945/1955 (Quelle: Eisenbahnfreunde Kassel e. V.)
Mit freundlicher Genehmigung der Eisenbahnfreunde Kassel e. V.

Betrieb und Einstellung:

Der auf­wendige Zahnrad­betrieb wurde im Jahre 1922 aufgegeben, da man mit der Lok »Elch« der HBE (Halber­stadt Blanken­burger Eisen­bahn) den Beweis an­ge­treten hatte, selbst Stei­gungen mit über 6 % im Reibungs­betrieb be­wäl­tigen zu können. Es kamen dann nach weiteren Erprobungen Loks der Preu­ßischen T 16.1 (spätere 94.5–17) zum Ein­satz. Nach Ein­stellung des Zahn­rad­be­triebes musste nun nur noch in Fürsten­hagen die Lok umge­setzt werden, die Steil­strecken wurden nun ganz normal durch­fahren. Inte­ressant war die Betriebs­abwicklung von und bis zur Ein­mündung in die bis 1919 zwei­gleisige Kanonen­bahn­strecke zwischen Leinefelde und Schwebda. Etwa 700 Me­ter vor dem Frieda-Viadukt wurde eine Ab­zweig­stelle mit kleinem Wärter­haus errichtet, von der die Weichen und Sig­nale ge­stellt wurden. Als das zweite Gleis der Kanonenbahn nach dem Ersten Welt­krieg demontiert wurde, blieb für die Heili­gen­städter Bahn­linie das Gleis nach Schwebda ab der Abzweig­stelle in Betrieb bis in den Bahnhof Schwebda. Kurz vor Kriegs­ende wurde ein mili­tärischer Sonder­zug im Frieda-Tunnel auf dem Heili­genstädter Gleis abgestellt und vor dem Tunnel eine Weichen­ver­bindung zum Leine­felder Gleis einge­baut. Am 2. Ap­ril 1945 wurde der Viadukt über die Frieda von auf dem Rück­zug befind­lichen Wehr­machts­einheiten gesprengt und damit der Betrieb unterbrochen. Ein Auf­bau der Brücke ist nicht mehr erfolgt, da sie im Grenz­gebiet zwischen Hes­sen und Thü­ringen, also der Grenze zwischen der ameri­kanisch und der sow­jetisch besetz­ten Zone lag. Der Ab­schnitt zwischen Heili­genstadt Ost und Groß­töpfer wurde noch bis Som­mer 1947 befahren, danach still­gelegt und zügig abge­baut. Auf bundes­deutscher Seite wurde der Frieda-Tunnel vor dem Frieda-Viadukt vom Bundes­bahn-Zentral­amt in Minden als Klima­kammer benutzt und war auf Schienen erreich­bar. Heute ist der Tunnel ver­schlos­sen.

Der erste Abschnitt zwischen Heili­genstadt und Heili­genstadt Ost wurde noch bis zum 31. De­zember 1994 im Güter­verkehr betrieben, zuletzt als Strecken­gleis des Bahnhofs Heili­genstadt. Zurzeit werden Teile der Gleis­anlagen noch von Heili­genstädter Eisenbahn­freunden genutzt. Die Weichen­ver­bindung zur zwei­gleisigen Strecke von Halle an der Saale nach Kassel wurde zwischen­zeit­lich ausge­baut.

Quelle des Textes: Wikipedia, Bahnstrecke Heiligenstadt - Schwebda
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