[Eschwege -] Waldkappel - Walburg - Schicksalsschlag in letzter Stunde Zwischen Waldkappel und Walburg Eisenbahnfreunde Walburg geg. Wanfried 1993 Zwischen Walburg und Kreisgrenze nahe Fürstenhagen Zwischen Kreisgrenze nahe Eschenstruth und Kassel Hbf Am 31. Mai 1985 wurde der Personenverkehr Werra-Rundschau: Eisenbahnen im Werra-Meißner-Kreis Explosion eines Munitionszuges im März 1945 im Bahnhof Waldkappel |
Mit der Eröffnung der Strecke kamen im Laufe der Jahre neue Fabriken nach Hessisch-Lichtenau, Helsa, Papierfabrik und Bettenhausen hinzu, wodurch auch neue Arbeitsplätze entstanden. Weitere kleine Firmen kamen noch dazu, die auch an den anderen Orten noch entstanden. Dadurch dass immer mehr Fabriken entstanden, nahm der Personenverkehr wegen der Pendler zu. Hinzu kamen jetzt auch Ausflügler, die diese Gegend kennen lernen wollen. In den ersten Jahren waren es 6 Personenzüge pro Tag, 30 Jahre später schon 6-mal soviel. In den Jahren nach 1915 änderte sich nicht viel bei der Bahn, bis im zweiten Weltkrieg mehrere Bahnhöfe durch Fliegerangriffe zerstört wurden, unter anderem Waldkappel, Helsa und Bettenhausen, die nach dem Krieg durch Neubauten ersetzt wurden. Es gibt eine unglaubliche Geschichte, die von einem Einwohner des Ortes Walburg erzählt wurde und die Katastrophe für Waldkappel und den Bahnhof am 31. März 1945 betrifft. In den 1950er Jahren entstand noch der Haltepunkt Weißmühle, der aber schon 1962 wieder aufgelöst wurde. Auch die Traktionsarten änderten sich auch im Laufe der Jahre. Nachdem mit der Streckeneröffnung nur mit Dampf gefahren wurde, kamen die ersten Triebwagen bereits vor dem ersten Weltkrieg. Nachdem 2. Weltkrieg kamen dann die ersten Dieselloks auf die Strecke. In 1973 fuhr dann die letzte Dampflok von Kassel nach Eschwege. Im Rationalisierungsplan 1976 wurde die Strecke als unrentabel eingestuft. Neun Jahre später, am 31. Mai 1985 wurde der Personenverkehr von Eschwege nach Kassel eingestellt. Dieser Einstellung fiel auch der Güterverkehr zwischen Walburg und Waldkappel zum Opfer, weil hier die Güterwagen immer dem Personenzug angehangen wurden. Der Güterverkehr zwischen Walburg und Kassel wurde Ende 2002 eingestellt. Der Aufschwung der Strecke kam 2001, als die Strecke für die Regio-Tram von Kassel nach Helsa reaktiviert wurde. 2006 wurde die Verlängerung bis Hessisch-Lichtenau eröffnet. Eine weitere Verlängerung über Walburg hinaus nach Großalmerode war zwar gewünscht, scheiterte aber daran, dass der Bus von Helsa nach Großalmerode schneller ist und noch in die Stadt hinein fährt. Eine Verlängerung in Richtung Waldkappel oder Eschwege kommt nicht mehr in Frage, weil Teile der Strecke dem Bau der Autobahn 44 geopfert wurden. |
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Die Waldkappeler Bahn wurde mit dem Beschluss und Erlass von 1874 gebaut und 1879 eröffnet. Die Strecke war nur ein Teilstück der Zugverbindung von Kassel nach Eschwege, wobei der Bahnhof Waldkappel nur vereinzelt Endstation war. Sie war kein Lückenschluss, sondern wurde sie zur gleichen Zeit, wie die Kanonenbahn geplant und gebaut. Dieses erkennt man am Bahnhof Waldkappel, der mittig zwischen den zwei Strecken ausgerichtet ist. Sie ist von Anfang an nur eingleisig geplant und gebaut, da sie weder als Hauptbahn, noch militärisch strategisch wichtig war. Über den Bahnbau- und Betrieb waren die Anwohner, unter anderem in den Orten Walburg und Helsa nicht alle begeistert, da nun dadurch die Posthalterei wegfiel. Durch die Bahn wurde die Postkutsche »außer Dienst« gestellt. Das Umspannen und Versorgen der Pferde entfiel in der Posthalterei, und diese wurden aufgegeben. Die hiermit vorhandenen Arbeitsplätze gab es nicht mehr und die Menschen mussten sich neue Arbeit suchen, manche sogar in der für damalige Zeiten, weit entfernten Großstadt Kassel. Und somit mussten die, die ihren Arbeitsplatz durch die Bahn verloren hatten, mit dieser zu ihrem neuen Arbeitsplatz fahren. Die Strecke lag im Tal der Wehre, ein Zufluß der Werra, und der Losse, einem Zufluß der Fulda. Um die Wasserscheide zwischen Werra und Fulda westlich von Walburg zu überwinden, stieg die Strecke schon ab Hasselbach an. Obwohl es auf der gesamten Strecke Güter- und Personenverkehr gab, war aber nur ein Teilstück mit Güterverkehr »stark« frequentiert und das war der Streckenabschnitt zwischen Walburg und Kassel. Dieser kam aber hauptsächlich von der Gelstertalbahn. Der Bahnhof Walburg wurde durch den Bau der Bahn 1883 nach Epterode und die Verlängerung bis nach Großalmerode West, die Jahr 1884 erfolgte, zum Knotenpunkt. 1915 kam dann die Verbindung ab Velmeden über Großalmerode Ost nach Eichenberg dazu. Von hier wurde Rohton und Ton-Fertigwaren, Braunkohle und Basalt über Walburg in Richtung Kassel abgefahren. Das Reststück zwischen Walburg und Waldkappel war im Güterverkehr eher unwichtig. Hier fuhr nur das, was von Eschwege nach Kassel und in die Gegenrichtung ging. |
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km 0,000: Hauptbahnhof Kassel, Bahnhofsvorplatz (Postkarte von 1900, Gemeinfrei, zum Originalbild) |
km 0,000: Bahnhofsvorplatz des Hauptbahnhofs Kassel (Fotografiert von Sören Heise im März 2012) |
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km 0,000: Himmelsstürmer auf dem Bahnhofsvorplatz des Hauptbahnhofs Kassel (Fotografiert von Ralf Roletschek im Oktober 2011, GNU-Lizenz, zum Originalbild) |
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km 49,830: Bahnhof Waldkappel, Nordwestseite (Fotografiert 1944, Stadtarchiv Waldkappel, Sammlung Hermann Josef Friske) |
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km 49,830: Bahnhof Waldkappel, Nordwestseite (Fotografiert in 2007 von Uwe Bachmann) |
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Der etwa 1,2 km langer Streckenabschnitt im Gutsbezirk Kaufunger Wald zwischen Oberkaufungen und Helsa sowie die Strecke von der Kreisgrenze zwischen Eschenstruth und Fürstenhagen bis nach Waldkappel befinden sich im Werra-Meißner-Kreis. |